Die Rezension zu dieser Geschichte fällt mir nicht ganz leicht, gerade, weil es mich auch sehr persönlich berührt hat. Vielen lieben Dank an die Autorin Barbara Imgrund, die mich mit ganz lieben Worten von ihrer Geschichte überzeugt und mir diese zur Verfügung gestellt hat.
Infos zum Buch:
AutorIn: Barbara Imgrund
Titel: Das Glück des Schmetterlings beim Fliegen
Format: Taschenbuch
Genre: Roman
Umfang: 200 Seiten
Verlag: red.sign Media
Erscheinungstermin: 13. November 2017
Preis Buch: 8,55 €
Preis ebook: 5,99 €
ISBN-10: 1979723753
ISBN-13: 978-1979723756
ASIN: B077BLMFQB
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Inhalt
Nach einem Notkaiserschnitt wurde Maries kleiner Sohn tot zur Welt gebracht. Erst nach einigen Tagen erfährt sie, dass sie auch keine weiteren Kinder mehr bekommen kann. Seitdem bricht Maries Welt zusammen, sie fühlt sich als letzte Übriggebliebene. Nachts wird sie in Alpträumen von Schmetterlingen verfolgt und auch körperlich geht es ihr alles andere als gut. Auf einem Friedhof in der Nähe des Krankenhauses sucht sie nach etwas, das ihr Heil bringt. Dort lernt sie innerhalb kürzester Zeit einige Menschen kennen, die wie Marie auf der Suche sind, nach etwas, dass ihnen ihr persönliches Heil bringt.
Meine Meinung
Als die Autorin Barbara Imgrund mich anschrieb, ob ich Lust hätte, ihr Buch zu lesen und zu rezensieren, wurde es mir ein wenig anders, als ich das Thema las. Es ist eine tragische Geschichte über einen schrecklichen Verlust und ich hatte fürchterliche Angst, dass mich diese in meine eigene Vergangenheit bringen könnte, denn Maries Geschichte hat einiges mit meiner eigenen Geschichte gemeinsam. Barbara brachte mich dann aber doch soweit, dass ich zustimmte und ihr Buch zu lesen begann.
Barbaras Schreibstil ist sehr gefühlvoll und leise und sie schafft es, die passenden Worte für Maries Situation zu finden. Gerade der Beginn hat mich sehr daran erinnert, wie es damals war, als meine zweite Tochter still und leise zur Welt kam. Diese Umsetzung hat mir sehr gut gefallen, wenn auch gefallen hier vielleicht nicht das richtige Wort ist, aber ja, ich konnte Marie so gut verstehen. Die Gedanken und Gefühle der Protagonistin sind hier auf jeden Fall absolut authentisch dargestellt, das schwarze Loch, in das man fällt, das Gefühl der eigenen Unfähigkeit und auch das Gefühl des Alleinseins – all das wirkte sehr glaubwürdig, denn leider kann ich diese Gefühle so sehr bestätigen. Doch dann bringt Barbara Imgrund eine Wendung in ihre Geschichte ein, die Mut macht und nach vorne sehen lässt. Der schreckliche Verlust tritt in den Hintergrund und Marie beginnt zu sehen und zu verstehen, auf was es wirklich im Leben ankommt. Situationen und Momente, die sie mit den Menschen auf dem Friedhof erlebt, erscheinen geheimnisvoll und lassen Marie nachdenken.
Der Erzähler in der dritten Person bringt uns Marie näher, zwischendurch darf man aus ihrer eigenen Perspektive an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben.
Ein wenig kann ich verstehen, wenn man Marie zu Beginn nicht mag, aber wer einmal selbst in dieser Situation war, kann sich auch ganz tief in diesen Charakter hineindenken und -versetzen. Ich konnte absolut nachempfinden, warum Marie wie reagierte und fand dies wirklich gut umgesetzt. Marie ist eigentlich vor dem Verlust eine Frau gewesen, die mit beiden Beinen im Leben zu stehen schien und wusste, was sie wollte. Doch dieser Verlust lässt sie zunächst zerbrechen und doch lässt die Autorin mit der darauf folgenden Handlung Marie wieder aufstehen und weitermachen, bis hin zu neuem Mut schöpfen und wieder am Leben teilhaben zu wollen.
Die weiteren Charaktere der Geschichte waren sehr gut ausgearbeitet, Maries Ehemann und sein Umgang mit der Situation war glaubwürdig. Die Personen auf dem Friedhof ließen mich zeitweise schmunzeln, zeitweise nachdenklich werden. Alles in allem aber macht die Autorin Mut, sich seinem Leben zu stellen und auch zu sehen, was das Leben für einen persönlich lebenswert macht.
Mein Fazit
Zugegeben, diese Rezension fiel mir alles andere als leicht, ich habe auch im Nachhinein das Gefühl, hier noch ganz viel eigenes Gefühl nicht eingebracht zu haben. Ich glaube, wer einmal an einem ähnlichen Punkt im Leben stand, wird hier sehr viel von sich selber in der Geschichte wiederfinden. Barbara Imgrund schafft es mit ihren leisen und doch hoffnungsvollen Worten aufzuzeigen, dass das Leben für jeden viele schöne Momente bereithält, man muss nur den Mut haben, diese zu sehen.
Hallo Silke,
das ist ein Buch mit einem sehr ernsten Thema, ich notiere es mir mal, aber derzeit ist es mir zu traurig.
LG Marina
Huhu Marina,
das Thema ist vor allem zu Beginn sehr emotional, aber es geht hier sehr viel um das Leben und den Mut und die Kraft zu finden, um wieder die schönen Seiten des Lebens zu finden.
Liebe Grüße
Silke