Ein Krimi, der mir spannende Lesestunden bereiten konnte, fesselnd und überzeugend!
AutorIn: Carla Berling
Titel: Mordkapelle
Format: Taschenbuch
Genre: Kriminalroman
Umfang: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 10. April 2017
Preis Buch: 9,99 €
Preis eBook: 8,99 €
ISBN-10: 3453419960
ISBN-13: 978-3453419964
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*Verlagsgruppe Randomhouse*
Ira Wittekind ist Reporterin bei der Zeitung von Bad Oeynhausen. Während der Kirmes im Ort erhält sie einen Anruf: in der kleinen Kapelle brennt es und wie es aussieht, scheint dort jemand in der Kirche gewesen zu sein. Ira fährt kurzerhand zum Tatort und erfährt hier, dass es tatsächlich ein Opfer gab: den schönen Ludwig, so nannte ganz Bad Oeynhausen den Apotheker Ludwig Hahnwald. Dieser wurde bei lebendigem Leibe in seinem Rollstuhl angezündet. Doch wer sollte etwas gegen den bei allen beliebten Mann gehabt haben? Ira beginnt in Hahnwalds Kreisen zu forschen und zu interviewen und so langsam scheint es, als hätte der schöne Ludwig mehr als ein Geheimnis gehabt. Und wer ist dieser neue Blogschreiber, der scheinbar Insiderwissen der Polizei über das Internet verbreitet und Ira immer einen Schritt voraus zu haben scheint?
Mordkapelle ist der erste Krimi aus der Ira Wittekind Reihe, der im Heyne Verlag herauskam, allerdings gab es zuvor schon Bücher über die sympathische Reporterin. Trotzdem gibt es hier im persönlichen Bereich der Journalistin und auch bei diesem Fall keinerlei Verständnisprobleme. Ganz im Gegenteil, denn schon der Einstieg in den Krimi gelingt rasant und mitreißend und der Schreibstil der Autorin ist sehr gut, verständlich, flüssig und klar. Innerhalb kürzester Zeit war ich gebannt von den Ereignisse und begab mich gemeinsam mit Ira auf Spurensuche, die auch zum Teil in die Vergangenheit des Opfers führte.
Die Geschichte ist sehr spannend erzählt und ich persönlich mag es auch sehr gerne, wenn ein Krimi nicht immer aus der klassischen Sicht eines Polizeiermittlers erzählt wird. Carla Berling versteht es ausgezeichnet, immer wieder einzelne Spuren zu streuen und kleinere Puzzlestücke zu offenbaren, so dass der Leser nicht nur mitfiebern, sondern auch sehr gut miträtseln kann. Dieser Fall hier hat es dann auch ganz schön in sich und je mehr Ira herausfindet, desto brenzliger wird es hier. Spannung und Nervenkitzel steigern sich hier permanent und halten den Leser einfach gefangen.
Was mir hier sehr gut gefallen hat, waren die Nachforschungen in der Vergangenheit des Opfers, bei dem so einiges zu Tage kam und mich immer wieder aufs Neue überraschen konnte, ein wirklich gelungenes Versteckspiel, mit geschickten Wendungen, bei dem die Autorin zu keiner Zeit den roten Faden verliert. Ganz im Gegenteil, jedes Ereignis war sehr glaubhaft und authentisch dargestellt.
Erzählt wird hier in erster Linie durch einen personellen Erzähler in der dritten Person, der die Perspektive der Protagonistin Ira Wittekind einnimmt. Als Leser verfolgt man die Ereignisse dabei gleich aus der ersten Reihe und das Buch liest sich, wie ein spannender Fernsehkrimi sich anschauen läßt.
Ira Wittekind ist eine sehr authenische Protagonistin, die mir richtig gut gefallen hat und von der ich hoffe, dass ich noch so einige Ermittlungen mit ihr erleben darf. Sie ist eine gestandene Frau Mitte fünfzig, der man so schnell nichts mehr vormachen kann und genau das macht sie hier auch sehr glaubwürdig. Sie tritt meistens sehr resolut auf und einschüchtern kann man sie auch nicht so leicht. Neben Ira gibt es dann noch ihren Lebensgefährten, deren beiden betagten Tanten mich so einige Male schmunzeln ließen. Auch Iras beste Freundin Coco wirkte sympathisch und passte hier perfekt hinein. Die komplette Riege der Verdächtigen sind gut ausgearbeitet, so dass man bei jedem so ein kleines bisschen grübeln und überlegen kann, doch am Ende kommt es dann eh anders, als man bis dahin dachte.
Ein rundum gelungener Krimi, der von der ersten Seite in die Geschichte zieht und permanent Spannung halten kann. Geschickte Wendungen, viele Geheimnisse und kleine Puzzlestücke lassen den Leser mitgrübeln und fesseln, dabei bleibt der rote Faden durchweg erhalten, was die Glaubwürdigkeit unterstreicht. Eine sympathische Ermittlerin, mit einer tollen Familie und interessanter Freundin runden das Gesamtbild ab. Für Krimifans eine klare Leseempfehlung!
Das klingt nach einer Frau, mit der man gerne befreundet wäre. Sehr sympathisch. Auch die Idee, einen Krimi aus Reporter-Sicht zu erzählen, finde ich erfrischend anders.
Ich werde mir den Roman im Hinterkopf behalten und möchte deinen Rezension am Freitag auf meiner Wanderung durch die Welt der Bücherblogs vorstellen.
Liebe Grüße für den Mai
sendet Daniela
Huhu Daniela,
ich fand sie auf jeden Fall sehr sympathisch und den Krimi fand ich auch sehr spannend. ;)
Vielen lieben dank für das Verlinken! Da freue ich mich riesig drüber.
Liebe Grüße
Silke
Huhu!
Das Buch hat mir auch sehr gut gefallen! Unser Krimi-Lesekreis hat im April als Buch des Monats gelesen und wir haben uns beim letzten Treffen darüber ausgetauscht – allerdings waren nicht alle von uns so begeistert von dem Buch, ein Teil fand Ira nervig und auch nicht alles glaubhaft. Aber wie gesagt, mich hat das Buch überzeugt. :-)
LG,
Mikka
Hey Mikka,
das Buch kann ich mir sehr gut in einem Lesekreis vorstellen und ich kann mir auch irgendwo vorstellen, dass die Protagonistin nicht jedermanns Geschmack ist. ^^ Sie benimmt sich jetzt auch nicht unbedingt wie eine Frau Mitte 50, aber ich fand sie doch ganz nett so. Was das Glaubhafte betrifft, so kann ich nur sagen: nichts ist unmöglich, dementsprechend kann ich mir durchaus vorstellen, dass es irgendwo einen schönen Ludwig gibt. ^^ Ich weiß nicht, ob ein "knallharter" Realist alles glauben würde, aber das ist ja eh immer Ansichtssache. Ich hätte diese Diskussion auf jeden Fall extrem spannend gefunden.
Ich bin auf jeden Fall ebenfalls überzeugt von dem Krimi! ;)
Liebe Grüße
Silke
Es war definitiv einer der anregenderen Diskussionsrunden, die wir hatten!
Blöd ist eigentlich immer, wenn wir alle einer Meinung sind:
"Ich fand das Buch toll!"
"Ich auch!"
"Ich auch!"
"…"
"…was lesen wir denn für nächstes Mal?"
*lach* Gibt es wirklich so ein Buch, bei dem alle einer Meinung sind? Oder hattet ihr das schonmal?
Ich mag solche Diskussionen sehr, vor allem, wenn man über bestimmte Situationen im Buch mal einen komplett anderen Eindruck erhält.
Tatsächlich sind wir total oft einer Meinung, das ist total schräg! Dann reden wir auch wirklich deutlich kürzer über das Buch und dann den Rest der Zeit über die aktuellen Neuerscheinungen oder andere Bücher…
Wir hatten es jetzt auch schon öfter, dass wir ein Buch alle nicht gut fanden, und das war demjenigen, der es vorgeschlagen hat, dann unheimlich peinlich… Aber ich freue mich immer, wenn wir nicht alle einer Meinung sind.
Das zeigt ja auch, dass man sich und den gegenseitigen Lesegeschmack gut kennt. Aber ich denke, dass die diskutierten Bücher auch länger im Gedächtnis bleiben.
Das kann ich mir vorstellen, wie derjenige sich fühlt, aber ich habe das schonmal, dass ich auf einen Klappentext reinfalle und im Buch geht es eigentlich um etwas ganz anderes. Dementsprechend kann das ja auch passieren.