Interview mit Thrillerautor Martin Krist

Ich hatte die Ehre, mit einem meiner Lieblingsthrillerautoren, nämlich mit Martin Krist, ein Interview führen zu dürfen. Ich war ganz schön aufgeregt, aber Martin war supernett und hat mir Rede und Antwort gestanden.
Über Martin Krist:
(C) Privat

Martin Krist ist nur eines vieler Pseudonyme des Autors, unter anderem hat er auch Bücher als Marcel Feige und Christoph Brandhurst geschrieben. Geboren wurde der Autor 1971 und bereits im
Alter von 15 Jahren veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte. Danach folgten Arbeiten als Volonteur und in verschiedenen Redaktionen, unter anderem bei der Zeitschrift Raveline (die habe ich übrigens damals gelesen ^^). 

2001 zog es den Schriftsteller nach Berlin, der von sich selber sagt, dass er ein Faible für das urbane Leben hat. Mainstream ist ihm zuwider und meiner Meinung nach, gibt er das auch perfekt in seinen Thrillern wieder. Wer mehr über den Autor erfahren möchte, findet hier eine ganze Menge an Informationen auf der Webseite des Autors: *klick* oder auf seiner Facebookseite: *klick*.

Das Interview:
Hallo Martin,
erst einmal
herzlichen Dank, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Ich freu
mich immer noch riesig darüber und hab den ganzen Tag vor mich hingegrinst. ;)
Ich kenne
mittlerweile den ein oder anderen Thriller aus Deiner Feder, habe aber auch
gelesen, dass Du noch in vielen anderen Bereichen schreibst. Gibt es für Dich
eine Art Lieblingsgenre, über das Du selbst am liebsten erzählst?
Martin Krist: Richtig, ich schreibe unter meinem
tatsächlichen Namen Marcel Feige Sachbücher und Biografien, zuletzt die über
Mahatma Gandhi (2016) und Kurt Cobain (2014). Unter dem Pseudonym Christoph
Brandhurst habe ich viele Jahre lang Erotik und SM-Ratgeber veröffentlicht, und
als Martin Krist schreibe ich Krimis und Thriller. Letzteres ist auch das, was
ich am liebsten mache, und womit ich mir meinen Kindheitstraum erfüllt habe:
spannende Geschichten erzählen.
Die Morde, die Du
beschreibst, sind ja doch zum großen Teil spektakulär. Wie kommen Dir solche
Ideen?
Martin Krist: Sind sie das tatsächlich? Spektakulär? Ich
finde, sie sind realistisch. Darauf lege ich großen Wert, und dafür
recherchiere ich sehr umfangreich – damit die Themen, meine Figuren, meine
Geschichten authentisch sind.
Wie ich auf meine Themen komme? Schwer zu sagen. Häufig beginnt
ein Roman mit klitzekleinen Ideen, die mir beim Gassigehen, im Kino, beim
Frühstück, in einer Cocktailbar, beim Duschen, kurz vor dem Einschlafen oder zu
anderen, denkbar ungünstigen Zeitpunkten kommen. Manchmal auch einfach, indem
ich in Berlin unterwegs bin. In Berlin liegen die Themen quasi auf der Straße.
(C) Privat
In »Brandstifter«
gehst Du ja einen ganz besonderen Weg durch die vielen Perspektivenwechsel und
Zeitsprünge. Hast Du da von vorneherein eine Linie für Dich, die Du
beibehältst, oder kommen während des Schreibens immer wieder neue Ideen und
alles wird umgestrickt?
Martin Krist: Diesen »besonderen Weg«, den Du erwähnst, habe
ich in »Brandstifter« nicht zum ersten Mal eingeschlagen. Im Grunde ist er so
etwas wie ein Markenzeichen meiner Thriller geworden. Ob in »Die Mädchenwiese«,
»Drecksspiel«, »Engelsgleich«, »Märchenwald« oder jetzt aktuell in
»Brandstifter«: es gibt immer zwei oder drei (gelegentlich sogar vier)
Handlungsebenen, die anfangs rein gar nichts miteinander zu tun haben. Ich
finde, das erhöht die Spannung für die Leserinnen und Leser, die sich über
weite Strecken fragen: Wie zum Teufel hängt das bloß alles zusammen? Nach und
nach ergeben sich Verbindungen bis hin zum großen, finalen Clou, der noch
einmal eins drauf setzt.
Das zu Schreiben gelingt allerdings nur, wenn ich meine
Geschichte bis ins Detail geplant habe, damit ich weiß, wann wie wo warum was
passiert, und sich dann alles zu einem logischen Ende zusammengefügt. Das ist
für mich der eigentliche kreative Akt. Danach kommt das Handwerk: das
Schreiben, und zwar so, dass alles, was in meiner Geschichte geschieht, wie im
wahren Leben völlig natürlich und beinahe zufällig geschieht – und nicht so
ausschaut, als wäre es von Anfang an von mir konstruiert worden.
Wenn Du schreibst,
gibt es da etwas, dass Du gar nicht leiden kannst? Oder lässt Du Dich nicht aus
der Ruhe bringen?
Martin Krist: Ich brauche beim Schreiben Ruhe. Ich könnte
niemals in einem Café oder draußen im Park arbeiten. Ich schreibe in kompletter
Stille in meinem Arbeitszimmer an meinem Schreibtisch an einem iMac. Dann gibt
es nichts Schlimmeres als Bauarbeiten im Haus oder auf der Straße vor dem Haus.
Lärm bringt mich aus dem Konzept.
Ich hatte gerade bei »Brandstifter«
wieder das Gefühl, dass es ein sehr aktuelles Thema behandelt. Wie wichtig ist
Dir das Eingehen auf das Zeitgeschehen?
Martin Krist: Das ist mir sehr wichtig, denn eigentlich sind
Krimis und Thriller die wahren Gesellschaftsromane, oder etwa nicht?
Du beschreibst Dich
selbst als „lange Zeit Suchender“. Wieviel von Dir steckt in Deinen
Ermittlern? Z. B. hier in David Gross?
Martin Krist: Erstaunlicherweise wird mir diese Frage immer
wieder gestellt. In meinen Ermittlern steckt allerdings rein gar nichts von mir
… Okay, abgesehen vielleicht von dem Hund, den Kommissar Kalkbrenner hat.
Oder dass David Gross ein ebensolcher Eigenbrötler ist wie ich. Aber das war’s
dann auch schon mit den Übereinstimmungen.
Hast Du persönliche
Lieblingsfiguren aus Deinen Büchern? Vielleicht Kalkbrenner oder Gross?
Martin Krist: Auf jeden Fall David Gross, aus eben diesem,
genannten Grund: Weil er ebenso wie ich die Einsamkeit und die Ruhe mag.
Außerdem ist sein Werdegang so unglaublich tragisch und bewegend. Soetwas mag
ich.
Gibt es einen
Schriftsteller, den Du gerne einmal persönlich kennenlernen würdest?
Martin Krist: Ich würde mich gerne mal mit Stephen King auf
einen Kaffee treffen, aber das dürfte schwierig werden. Immerhin, ich habe ihn
seinerzeit während seines Deutschlandbesuchs in Hamburg auf der Bühne erlebt.
Ebenfalls interessieren würde mich ein Treffen mit Karl May,
dessen Geschichten mich als kleiner Junge zum Schreiben gebracht haben. Aber das
ist aus naheliegenden Gründen ebenso unmöglich.
Hast Du ein
Lieblingsbuch? Wenn ja, warum genau dieses?
Martin Krist: Lieblingsbücher habe ich eigentlich nicht.
Allenfalls Bücher, die mich in der Vergangenheit (zum Schreiben) inspiriert
haben, vor allem die Bücher von Karl May, Agatha Christie und Stephen King.
Wenn überhaupt wär Kings »Es« soetwas wie mein Lieblingsbuch. Ein Meisterwerk.
Ich werde es demnächst noch einmal lesen, bevor die Neuverfilmung ins Kino
kommt.
Ich habe gesehen,
dass Du ganz viele Lesungen hältst. Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen
Lesern?
Martin Krist: Sehr wichtig, denn die Leserinnen und Leser
sind diejenigen, die mir meinen Job erst möglich machen. Außerdem mag ich es,
mich mit ihnen zu unterhalten, ihre Meinung zu meinen Geschichten zu erfahren.
Man darf mir gerne bei Facebook (www.facebook.com/martinkrist.berlin) oder Instagram
(www.instagram.martin.krist) folgen.
Wenn Dich jemand
bitten würde, Dich kurz und knapp selbst zu beschreiben, was würdest Du
antworten?
Martin Krist: Ungeduldig, detailversessen, humorvoll.
Auf was dürfen sich
Deine Fans denn als nächstes freuen? Bzw. welches Projekt steht als nächstes
an?
Martin Krist: Im November 2017 der Auftakt einer neuen
Thrillerreihe – neue Figuren, neuer Thrill, aber der alte Krist: hart,
realistisch, spannend.
Noch einmal vielen
herzlichen Dank an Martin Krist!
Martin Krist: Ich danke Dir! J

Ihr könnt noch nicht genug von Martin Krist bekommen? Dann schaut mal hier:

BRANDSTIFTER

Hart, realistisch, spannend.

Sie haben deinen Ehemann brutal ermordet – jetzt bedrohen sie
deine Kinder! Wie weit würdest du gehen, um ihr Leben zu beschützen?

Problemlöser David Gross soll den Feuertod einer jungen Frau aufklären
und gerät dabei selbst in lebensgefährliche Ermittlungen.
Doch die Sorge um seine eigene Familie lenkt ihn bald mehr ab, als ihm
lieb ist (Quelle: www.martin-krist.de).

 

 

 

GOOD BOYS GONE BAD

Sinnlich, düster, erotisch.

Ellens Leben ist ein Scherbenhaufen: Seit Monaten hat ihr Mann
sie nicht nur betrogen, er hat sie auch ums Firmenvermögen geprellt.

Als sie eines Abends auch noch überfallen wird, scheint ihre letzte
Stunde geschlagen. Nur zufällig ist Detective Rick Warren zur Stelle –
der ihr schon bald beweist, dass das Leben durchaus noch angenehme
Seiten besitzt.

Doch nicht immer ist alles Gold, was glänzt wie die Dienstmarke eines
Cops. War Warrens Auftauchen wirklich nur ein Zufall? Welches Ziel
verfolgt er mit ihrer Affäre tatsächlich? (Quelle: www.martin-krist.de).

Ich hoffe, ich konnte euch jetzt so richtig neugierig auf den Autor und seine wirklich lesenswerten Werke machen. Viel Spaß beim Stöbern und Lesen!

2 Gedanken zu „Interview mit Thrillerautor Martin Krist

  1. Nisnis Bücherliebe Antworten

    Liebe Silke,

    wie angedroht, da bin ich.

    Vielen Dank für das interessante Interview mit Martin Krist. Du hast interessante Fragen gestellt. Karl May und Steven King waren also inspirierend, das finde ich ganz spannend zu lesen.

    Liebe Grüße und schöne Ostertage dir mit deinen Lieben.

    Nisnis

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Nisnis,

      solche Drohungen sind mir doch die liebsten! :*

      Sehr gerne, ich bin auch immer noch richtig begeistert, dass ich Martin interviewen durfte. :D

      Ich wünsche dir und deinen Lieben noch einen schönen Ostermontag!

      Liebe Grüße
      Silke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert