Neue Idee, deren Ausführung noch hapert [Rezension] Im Zeichen des Todes von Sam Wilson

Der Klappentext versprach einen Thriller mit einem leicht dystopisch anmutenden Hintergrund, nur die Umsetzung konnte mich nicht ganz übezeugen.

Infos zum Buch:

Autor: Sam Wilson
Titel: Im Zeichen des Todes
Originaltitel: Zodiac
Format: Paperback
Genre: Thriller
Umfang: 480 Seiten
Verlag: Penhaligon Verlag
Erscheinungstermin: 28. Dezember 2016
Preis Buch: 14,99 €
Preis ebook: 11,99 €
ISBN-10: 3764531738
ISBN-13: 978-3764531737

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*Verlagsgruppe Randomhouse*

Als der ehemalige Polizeichef der Stadt San Celeste grausam ermodet in seinem Garten gefunden wird, beginnt sein ehemaliger Schüler Detective Jerome Burton mit seinen Ermittlungen, dabei wird er von der Profilerin Lindi Childs unterstützt. Gemeinsam beginnen sie mit der Suche nach dem brutalen Mörder. Doch die Kriterien, nach denen hier ermittelt wird, entsprechen völlig neuen Gesetzen, den Gesetzen der Sterne. Denn in dieser Zeit zählt, wann ein Mensch unter welchem Sternzeichen geboren wurde. So gelten z. B. die Menschen, die unter dem Sternzeichen des Widders geboren wurden, als besonders aggressiv und auch sonst werden die Menschen schon nach ihrem Sternzeichen in bestimmte Kategorien eingeteilt. Doch ist dieses System wirklich das wahre? Childs glaubt an die Sterne, aber Burton, der glaubt eher an die gewöhnliche Jagd nach dem Verbrecher.

Dieser Thriller lockte mich gleich mit seinem doch sehr geheimnisvollen Äußeren und auch der Klappentext verspricht sehr viel Spannung und mal etwas ganz anderes. Doch die Umsetzung konnte mich nicht völlig überzeugen, zwar ist der Schreibstil recht leicht verständlich und auch dementsprechend gut zu lesen, jedoch hatte ich irgendwie den Eindruck, dass der Thrilleranteil und der Hintergrund mit den Sternengesetzen nicht so richtig zusammenpassen wollten. So fand ich z. B den Einstieg in das Buch durchweg gelungen und spannend und zunächst hatte ich den Eindruck, hier einen Thriller zu lesen, wie es halt auch andere gibt. Der Einbau der Sternzeichen in diese ganze Story passte aber irgendwie nicht so richtig in das Gesamtbild und ich hatte an so manch einer Stelle Verständnisprobleme. Mir fehlten hier einfach eine gehörige Portion an Hintergrundinformationen, die ich mir erst so nach und nach während des Lesens zusammengereimt habe, die aber eher auf meine eigenen Vermutungen beruhen, als auf vorhandene Erläuterungen. Ich hätte es gut gefunden, wenn es irgendwo ein Raster gegeben hätte, in dem man die angenommenen Eigenschaften eines Sternzeichens erklärt hätte. So tappte ich sowohl über die politischen Hintergründe, als auch über die Charaktereigenschaften eher im Dunklen.
Durch diese Verwirrungen, die das Ganze für mich stiftete, wurde auch die zu Beginn vorhandene Spannung dann leider immer weniger und es wurde zunächst mal recht langatmig, Das Tempo wurde hier viel zu sehr gebremst und ich hatte den Eindruck, dass der reine Fall des Thrillers viel mehr Spannung gebracht hätte. Erst ab ca. Mitte des Buches gab es dann wieder mehr Tempo und es wurde interessanter, nur leider war ich bis dahin doch ein wenig demotiviert, weiterzulesen.
Erzählt wird das Ganze durch einen personellen Erzähler, der die Perspektive immer mal wieder wechselt. So konnte man sowohl den beiden Ermittlern Burton und Childs zusehen und auch ein wenig das persönliche kennenlernen, als auch eine zweite Linie verfolgen. Nämlich die des reichen Daniel Lapton, der auf der Suche nach seiner Tochter ist, doch die Zusammenhänge waren mir aber hier eine ganze Zeit lang ein Rätsel. Die Ermittler blieben mir leider zu blass und Burtons Art zu ermitteln ist mir manchmal zu anstrengend, allerdings vermute ich mal, dass dies mit an den ungewöhnlichen Ansätzen liegt, die hier die Profilerin bietet. Auch sonst ist mir Burton als Protagonist nicht sehr sympathisch, dafür bleibt er einfach zu emotionslos und nüchtern. Selbst private Geschehnisse bleiben in seinen Augen eher nüchtern geschildert. Auch Childs war mir noch zu oberflächlich und auch das Hineinversetzen in ihren Charakter fiel mir schwer. Auch bei den weiteren Charakteren hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht, so machten sie leider einen austauschbaren Eindruck. Lediglich Daniel fand ich noch ganz interessant, aber seine Rolle war mir recht lange unklar. 

Eigentlich schade, dass die sehr ansprechende Grundidee nicht mit klarer
Linie ausgeführt wurde, denn mir hat diese Hintergrundgeschichte rund
um die Sternbilder eigentlich gut gefallen und es hätte sehr interessant
sein können. Auch hätte man diese vorurteilbildende Vorgaben auf Grund
der Zeit, in der man geboren wurde, wirklich hervorragend zu aktuellen
Geschehnisse passen können. So bleibt alles zu blass und auch der Thriller brachte keine großen Wendungen und Drehungen, bei denen ich mitfiebern konnte. Einzig der gut lesbare Schreibstil konnte mich hier bei der Stange halten, doch im Großen und Ganzen hatte ich mir hier viel mehr versprochen.

4 Gedanken zu „Neue Idee, deren Ausführung noch hapert [Rezension] Im Zeichen des Todes von Sam Wilson

  1. Marie Ledoux Antworten

    Hallo,

    dieses Buch war mein erstes in dem Jahr und hat mich völlig enttäuscht zurück gelassen. Leider, denn die Idee an sich hätte mir gefallen.

    Ich bin froh, dass ich nicht die einzige bin, der das Buch nicht gefallen hat.

    Mein Beitrag

    Ganz liebe Grüße aus Tirol
    Marie

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Marie,

      ja, ich fand es sehr schade, denn der Einstieg ins Buch hat mir schon sehr gefallen. Ich denke, dass der Autor besser auf dieser Linie geblieben wäre, so war es für mich einfach zu verworren.

      Liebe Grüße
      Silke

  2. Nicole Wagner Antworten

    Hallo Silke,

    hier sind wir ganz klar einer Meinung. Den Schreibstil fand ich übrigens auch sehr gut. Ich hatte beim Lesen irgendwie das Gefühl, als ob dieser Sternzeichen-Quark erst im Nachhinein über die Story gestülpt worden wäre. Im Endeffekt war's leider nichts.

    Liebe Grüße,
    Nicole

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Nicole,

      oh ja, genau diesen Eindruck hatte ich auch, denn den Thrilleranteil fand ich gar nicht mal so schlecht, vor allem der Einstieg war durchaus gelungen. Sehr schade, denn ich glaube, hier wurde versucht mal was Neues zu machen, aber richtig geklappt hat das leider nicht. :(

      Liebe Grüße
      Silke

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