Steigert sich innerhalb der Geschichte ungemein [Rezension] Die Angst in mir von Zondra Aceman

Dieses Buch habe ich von einer sehr lieben Wanderbuchgruppe bekommen und wie es mir gefallen hat, könnt ihr hier lesen:

Infos zum Buch:

Autor: Zondra Aceman
Titel: Die Angst in mir  
Format: Taschenbuch
Genre: Jugend-Fantasy
Umfang: 314 Seiten
Verlag: Books on demand
Erscheinungstermin: 29. August 2016
Preis Buch: 10,99 €
Preis ebook: 1,99 €
ISBN-10: 3741240923
ISBN-13: 978-3741240928

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Nay und Tim
sind schon seit dem Kindergarten die allerbesten Freunde, doch eigentlich
empfindet Nay viel mehr für ihn. Tim hingegen scheint davon nicht viel zu
spüren und hat eine Freundin nach der nächsten. Wie sehr er Nay dadurch
verletzt, ist ihm aber nicht bewusst. Als eines Tages ein junger Mann mit
seiner Pflegefamilie ins Nachbarhaus zieht, ist selbst Nay überrascht, wie sehr
sie sich zu ihm hingezogen fühlt. Doch Jason, so heißt der junge Mann, hat
große Probleme, über die er noch nie mit jemanden gesprochen hat. Er kann
keinen anderen, weder Mensch noch Tier, berühren.
Nay ahnt davon natürlich auch nichts und macht es sich zur Aufgabe, Jason zu
integrieren und dazu zu bringen, aus dem Haus und auch aus sich selber heraus
zu gehen. Die Beiden kommen sich immer näher und finden heraus, dass Nay
tatsächlich in der Lage ist, Jason zu berühren, ohne dass es ihn abschreckt.
Was steckt da hinter? Ist sie tatsächlich jemand, dem er vertraut?

Der
Klappentext ließ mich zunächst an ein Jugendbuch mit der in letzter Zeit gerne
beschriebenen Dreiecksbeziehung denken, was dann aber so gar nicht zum Cover
(welches auch schon verändert wurde)  passen konnte. So beginnt diese
Geschichte zunächst auch mit der Beschreibung der unterschiedlichen Charaktere
und nimmt dann ab ca. einem Drittel eine Wendung, die sich nicht vorausahnen
ließ, denn hier kommt Fantasy ins Spiel und das belebt auch die ganze
Geschichte. Der Schreibstil ist einfach gehalten und die Sprache jugendlich bis
salopp, ich hatte beim Lesen auch das Gefühl Gedanken und Dialoge von Teenagern
zu verfolgen. Was mich etwas stört, ist die sehr langen Gedankengänge und
Dialoge im o. g. ersten Drittel. Es nimmt einfach zu viel über die Charaktere
vorweg und wirkt dadurch langatmig. Hier würde ich mir wünschen, dass einfach
noch vieles unausgesprochen bleibt und man als Leserin die Chance bekommt, sich
da auch ein wenig mehr alleine zusammenzureimen. Auch die Gefühle zwischen
Jason und Nay haben sich für mich zunächst zu schnell entwickelt, ich hatte
hier den Eindruck, dass sie sich viel länger kennen müssten, um so voneinander
denken zu können und füreinander zu empfinden. Denn wenn Nay seit Jahren in Tim
verliebt ist, so schwankt sie mir einfach zu schnell um, sie hätte doch
eigentlich über längere Zeit Zweifel haben müssen.
Die
Beschreibungen der Charaktere und teilweise der Umgebungen waren dann sehr
detailliert und ließen schnell Bilder beim Lesen entstehen, waren aber auch zum
Teil wieder zu viel. Die guten Absichten, die Charaktere hier näher zu bringen
und ihre Eigenschaften heraus zu kristallisieren, sind mir persönlich etwas zu
lang geraten und somit zu langatmig. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive
geschrieben und wird abwechselnd von Nay und Jason erzählt, so dass man die
beiden Protagonisten gut kennenlernen kann. Nay ist eine sehr sympathische
junge Frau, die sanft und großherzig wirkt, aber sich auch schnell wendet. Ihre
Gefühle für Tim waren so intensiv und plötzlich, wie aus dem nichts, ist da der
andere. Hier hätte es mir wieder besser gefallen, wenn sich die Beziehung
zwischen Jason und Nay langsamer entwickelt, damit es glaubhafter wirkt. Jason
ist recht glaubwürdig dargestellt, hier aber das gleiche, bitte etwas
langsamer, denn er ist ein durch und durch misstrauischer Mensch und wird
dadurch sich nicht so schnell öffnen können. Tim, der wichtigste der
Nebencharaktere, ist mir zunächst sehr unsympathisch und man fragt sich
kurzzeitig, wieso sich Nay in ihn überhaupt verlieben konnte.
Nach dem ersten Drittel kommt dann die große Wendung und es wird etwas Neues
eingebaut, es geht in den Fantasybereich über und ab hier fiel mir auch die
ganze Geschichte wesentlich leichter. Es wurde deutlich spannender, wenn
auch das ein oder andere zu einfach gelöst wurde, z. B. das Auffinden von
„Dr. Lange“. Trotzdem wird es hier wesentlich spannender und ließ
sich so weg lesen. Es gab diverse Wendungen, die überraschen konnten und auf
das Ganze ein anderes Bild warfen. Ab hier verflogen die Seiten nur so und die
Geschichte gefiel mir richtig gut. Es lohnt sich auf jeden Fall, hier am Ball
zu bleiben.

Ein leicht
und schnell zu lesendes Buch, dessen Klappentext zunächst ein wenig in die Irre
führt. Hier findet man deutliche Fantasyelemente, mit denen ich nur gerechnet
habe, weil ich es zuvor wusste, die aber nirgendwo auf dem Klappentext erwähnt
wird. Das führt potentielle Leser in die Irre und die, die Fantasy lesen,
bleiben fern. Sprachlich durchaus gut für die Zielgruppe geeignet und leicht
verständlich, lässt es sich so weg lesen, mir ist es vom Stil noch ein kleines
bisschen zu umgangssprachlich. Der Einstieg fiel mir durch die vielen
Gedankengänge und Dialoge nicht ganz leicht. So lernte ich zwar die Charaktere
näher kennen, musste aber auch aufpassen um nicht gedanklich abzuschweifen. Die
Grundidee der Geschichte ist sehr gut, die Fantasyelemente recht neu und bringen
Abwechslung. Jetzt muss nur noch der Mut dazu da sein, mehr Geheimnisse und
Puzzleteile, gerade zu Beginn zu streuen, damit ich als Leser mich noch mehr
mit dem Geschriebenen auseinander setzen muss. Von mir gibt es lieb gemeinte 3,5
von 5 Sternen!

2 Gedanken zu „Steigert sich innerhalb der Geschichte ungemein [Rezension] Die Angst in mir von Zondra Aceman

  1. kumosbuchwolke Antworten

    Hallo Silke,

    wenn Charaktere erst den einen Menschen heiß und innig lieben, urplötzlich ein neuer Kandidat auftaucht, damit tu ich mich schwer. Meistens sind diese Dreiecksbeziehungen dann vorhersehbar. Ist es hier auch der Fall?

    Liebe Grüße Cindy

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Cindy,

      ah, da kann ich bei diesem Buch leider nicht viel zu verraten, nur so viel: es nimmt eine komplett andere Richtung als ich geahnt habe. ;)

      Liebe Grüße,
      Silke

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