Rezension All die verdammt perfekten Tage – Jennifer Niven

Eines der Bücher, das zur Zeit doch sehr gehypted wurde und auf das ich dann doch sehr neugierig 
wurde. 


Autor: Jennifer Niven

Titel: All die verdammt perfekten Tage
Originaltitel: all the bright places
Genre: Jugendbuch
Format: Broschiert
Umfang: 400 Seiten
Verlag: Limes
Erscheinungstermin: 28. Dezember 2015
Preis: 14,99 €
ISBN-10: 3809026573

ISBN-13: 978-3809026570
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Theodore Finch ist der schulbekannte Freak der Bartlett Highschool in
Indiana. Als er morgens auf der Brüstung des Schulturmes steht, bemerkt
er, dass er nicht alleine ist. Neben ihm steht Violet Markey,
Cheerleaderin und eine der „angesagten“ Schülerinnen. Finch bemerkt,
dass Violet Angst bekommt und hilft ihr, wieder von der Brüstung
herunter zu kommen. Damit sich Violet aber nicht vor der ganzen Schule
blamiert, verkündet Finch, dass Violet ihm geholfen habe, die Brüstung
zu verlassen und somit sein Leben gerettet hat. Violet wird unerwartet
zur Heldin und Finch bleibt einfach der, der er immer war. Doch diese
Begegnung bleibt nicht ohne Folgen, denn Finch schafft es, dass Violet
ungewollt mit ihm zusammen an einem Schulprojekt teilnimmt und so nach
und nach entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden.

Ich habe ein wenig gebraucht, um richtig in das Buch hinein zu
finden, denn es hat doch gerade zu Anfang ein paar Längen gehabt, bei
denen ich immer wieder aus meinem Lesefluss kam. Doch nach knappen 100
Seiten des Buches hatte mich die Autorin dann doch noch eingefangen mit
ihrer Geschichte. Mit viel Gefühl bringt sie sehr markante Themen zur
Sprache, denn es geht um eine Krankheit, die doch gerne totgeschwiegen
wird. Lange Zeit wird auch gar nicht mit Worten erwähnt, unter was Finch
denn tatsächlich leidet, man weiß nur, dass er gerade eine gute Phase
hat, in der er nicht im Schlaf (wie er es nennt) versinkt. Jennifer
Niven läßt die Geschichte abwechselnd von Finch und Violet aus der
Ich-Perspektive erzählen, so dass man beide Teenager mit allen Gefühlen
und Gedanken sehr gut kennenlernt. So entsteht trotz einer dramatischen
Geschichte auch eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und darüber,
dass das Leben doch eigentlich schön ist.
Finch ist ein wirklich beeindruckender Charakter, der mir
ausserordentlich gut gefallen hat. Er ist durch und durch vielschichtig
und eigentlich auch alles andere als ein Freak, wie er von seinen
Mitschülern betitelt wird. Er hat sehr feine Antennen für die Gefühle
seiner Mitmenschen und schafft es mit seiner lockeren Art, Violet aus
ihrem Loch zu locken. Doch es wird auch von Anfang an klar, dass bei
Finch nicht alles eitel Sonnenschein ist, seine Eltern sind seit einem
Jahr geschieden, der Vater lebt mit seiner neuen Frau und deren
achtjährigem Sohn zusammen, die Mutter hat wenig Zeit für Finch und
scheint in ihrer eigenen Welt zu leben. Finch versucht durch äußere
Veränderungen und dem dementsprechenden Verhalten seine Gefühle zum
Ausdruck zu bringen und herauszufinden, wer er wirklich ist, so tritt er
an einem Tag als Finch der Nerd auf und am nächsten Tag als der brave
Finch, doch nur bei Violett ist er der einzig wahre Finch, der sich
nicht verstellt. Es scheint wie ein Hilferuf, doch richtig wahr nimmt es
niemand, denn er ist ein absoluter Meister im Verstellen.
Violet war die typische beliebte Highschoolschülerin, Cheerleaderin und
Mitglied der In-Clique, doch nach dem tragischem Verlust ihrer Schwester
fällt sie in ein tiefes Loch aus Trauer und Schuldgefühlen. Sie
beschreibt es ihren Eltern gegenüber einmal sehr passend, als sie sagt,
dass sie keine Freunde mehr hätte, denn die Welt dreht sich weiter und
sie kommt nicht mehr mit. Ich glaube, diese Worte geben sehr gut die
Gefühle nach einem Verlust eines geliebten Menschen wieder. Während der
Geschichte merkt man, wie sie wieder neuen Lebensmut fasst und immer
mehr am Leben teilnimmt.
Die Nebencharaktere bleiben recht blass, aber genau so muss das auch bei
dieser Geschichte sein, denn hier sind einfach Finch und Violet
Mittelpunkt.

 
Eine Geschichte mit viel Gefühl über eine Krankheit, die nur
sehr schwer zu verstehen ist. Ich habe beim Lesen Höhen und Tiefen
durchlitten, gelacht, gehofft, gebangt, geweint. Dieses Buch hat mich
noch lange wach liegen und grübeln lassen. Leider muss ich einen Punkt
abziehen, weil mir der Einstieg ins Buch doch zu schwer gefallen ist und
trotzdem möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen.

VIER von FÜNF Sternen!

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