Ein Dühnfort eben – Ich bin dein Tod von Inge Löhnig

Ich bin dein Tod Inge Löhnig
Coverrechte: Ullstein Verlag/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch:

AutorIn: Inge Löhnig
Titel: Ich bin dein Tod
Format: Taschenbuch
Genre: Kriminalroman
Umfang: 368 Seiten
Verlag: Ullstein Verlag
Erscheinungstermin: 29. Juni 2020
Preis Buch: 9,99 €
Preis eBook: 8,99 €
ISBN-13: 978-3548290966

Mehr Infos zum Buch (Werbung):

*Ullstein Verlag*

Inhalt

Gerade erst hat Kommissar Tino Dühnfort seine neue Stelle in der Abteilung Operativen Fallanalyse angetreten, als schon die ersten Fälle auf seinem Tisch landen. Zunächst wird ein Ehepaar in seinem Haus durch eine Armbrust getötet, doch schnell häufen sich die Todesfälle. Während noch niemand einen Zusammenhang sieht, wird Dühnfort stutzig und nach seiner Recherche ahnt er schon, dass diese Fälle in Zusammenhang stehen.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Schon lange bin ich ein großer Fan der Kommissar Dühnfort Reihe und auch der neueste Band musste deshalb einziehen.
Wie immer gelingt der Einstieg mühelos und nach mittlerweile neun Bänden fühlt man sich doch schnell wieder wohl mit dem sympathischen Kommissar. Inge Löhnig erzählt sehr flüssig und spannend, so dass man schnell gefesselt wird. Allerdings muss ich hier sagen, dass ich zunächst die Ermittlungen gar nicht so interessant fand. Vielmehr war es die Geschichte, die nebenbei erzählt wird, mit der mich die Autorin wirklich packen konnte.
Damit weicht sie auch ein wenig ab von ihrer üblichen Herangehensweise. Zwar gab es auch in den vorigen Fällen immer wieder auch Einblicke auf Täter und Opfer, doch hier sind es Videobotschaften eines Teenagers, eines jungen Mädchens und dessen Schicksal mich sehr berührt hat. Neben den Ermittlungen, dem Videotagebuch und weitere kleinere Perspektivenwechsel mit Blick auf den Täter, erfährt man auch hier wieder etwas über das Privatleben des Ermittlers Dühnfort. Zwar ist es genau das, was die einzelnen Bände miteinander verbindet, doch im großen und ganzen könnte man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen. Wer allerdings auch wert auf die privaten Bereiche des Ermittlers legt, sollte die Reihe chronologisch lesen.
Der Fall ist ein wenig anders aufgebaut, was unter anderem auch daran liegt, dass Dühnfort die Abteilung gewechselt hat und nun nicht mehr so intensiv in den Ermittlungen involviert ist. Nichtsdestotrotz ist der Kommissar wieder derjenige, der schneller als die anderen Zusammenhänge sieht. Mit zunehmden Anstieg der Mordfälle wird es auch immer spannender und insgesamt ist es wieder ein gut durchdachter und logisch gelöster Fall.
Wie schon erwähnt, führen unterschiedliche Perspektiven durch den Kriminalroman, die dem Leser tiefere Einblicke gewähren. Tatsächlich hatte ich sogar schon fast Verständnis für die Handlungen des Täters und konnte seinen Hass regelrecht nachvollziehen. Worum es geht, werde ich natürlich hier nicht verraten, doch die Masche, die hier beschrieben wird, gibt es wohl leider auch, was die Geschichte umso erschreckender werden lässt.
Nach so vielen Bänden mit Kommissar Dühnfort hat man auch das Gefühl, einen alten Bekannten wiederzutreffen. Immer wieder beeindruckt er mich mit seinem klaren Verstand und auf den ersten Blick scheint es, als wäre die neue Abteilung genau richtig für ihn. Allerdings habe ich so ein wenig das Gefühl, dass er seinen alten Job vermisst. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es da weitergehen wird. Neben ihm stehen bereits bekannte Kollegen, aber auch die Kollegen der neuen Abteilung, die hier noch ein wenig im Hintergrund bleiben.

Wieder einmal ein gelungener Dühnfort Krimi, bei der mich vor allem die Geschichte in der Videobotschaft berühren konnte. Wie immer sorgen ein lockerer Schreibstil und der gut durchdachte Fall für gute Unterhaltung. Für Dühnfort Fans wieder ein Muss und für alle, die es noch werden wollen, empfehle ich einfach ab Band 1 zu beginnen und die gesamte Reihe zu verschlingen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert