Nicht ganz überzeugt – Deprepa Dein Kopf lügt von Larissa Braun

Deprepa Dein Kopf lügt von Larissa Braun
Coverrechte: Autorin/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 

AutorIn: Larissa Braun
Titel: Deprepa Dein Kopf lügt
Format: Taschenbuch
Genre: Jugendbuch/Dystopie
Empfohlen ab: 12 Jahren
Umfang: 460 Seiten
Verlag: Books on demand
Erscheinungstermin: 06. November 2019
Preis Buch: 14,99 €
Preis eBook: 9,99 €
ISBN-13: 978-3750412842

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*Books on demand*

Inhalt

In einer Welt, in der nach aussen hin jeder perfekt sein muss, werden Menschen mit psychischen Störungen in ein Sanatorium eingeliefert. Sie sind Deprepa. Als es eines Tages an Karas Haustür läutet, ahnt sie bereits, dass man sie als Deprepa entlarvt hat. Sie wird in das Sanatorium gebracht und dieses ist noch schlimmer, als sie je gedacht hätte, denn die Menschen dort werden in jeder Hinsicht schickaniert und gequält. Kara lernt den Wächter Maze kennen, den sie eigentlich schon allein wegen seines Jobs besser meiden sollte. Doch in Maze steckt viel mehr, als es scheint.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Das Cover ist absolut großartig und weckt nicht nur sofort Neugierde, sondern passt auch perfekt zum Inhalt.
Dank eines sehr leichten und flüssig zu lesenden Schreibstils gelang mir hier auch der Einstieg mühelos. Aus der Sicht der Protagonistin Kara in der Ich-Perspektive erlebt der Leser hier hautnah mit, was ihr als Deprepa widerfährt und taucht tief in ihre Gedankenwelt. Dadurch allerdings wird auch das Tempo der Handlung für meinen Geschmack zu sehr ausgebremst. Es gab zwar immer wieder Momente, in denen es spannender wurde, doch immer wieder versinkt man mit Kara in Beobachtungen und seziert diese in langen Gedankengängen. Ich hätte hier gerne mehr über die Beweggründe der Wächter erfahren und auch mehr darüber, warum dies alles so geschieht. Die gesamten Hintergründe werden zwar angesprochen, kamen für mich hier allerdings zu kurz.
Die Idee hinter der Geschichte finde ich absolut grandios. Wie so oft in dystopischen Romanen ist auch diese Situation, in der man psychisch kranke Menschen für ihre “anders wirkenden” Gedanken verurteilt und hier sogar bestraft, leider vorstellbar. Wie oft werden Menschen von anderen wegen ihrer Andersartigkeit ausgegrenzt? Diese zeichnet die Autorin hart und schonungslos und die zu Beginn des Buches stehende Triggerwarnung ist hier absolut berechtigt.
Kara, die Protagonistin, kämpft mit Depressionen und ritzt sich, zumindest ist das die Erklärung, warum sie in dem Sanatorium für Deprepa landet. Ich persönlich bin nicht von Depressionen betroffen, kenne aber jemanden, der immer wieder dagegen ankämpft. Wenn ich hier beginne, zu vergleichen, fällt es mir schwer, der Protagonistin die Krankheit abzukaufen. Sie handelt und agiert hier eher als eine starke Persönlichkeit, die meistens weiß, was sie will. Doch ob das wirklich eine Person mit Depressionen spiegelt, fällt mir schwer zu glauben. Vielleicht liege ich damit völlig falsch, bin aber leider auch nicht überzeugt worden. Ich konnte mich leider zu wenig in Kara und ihre Gedanken hineinversetzen, was ich aber absolut benötigt hätte, um mit ihr mitfühlen zu können.
Neben Kara gibt es noch weitere Charaktere, vor allem natürlich Maze, die mit in die Handlung eingreifen. Auch diese werden durch Kara beschrieben und ich blieb auch bei ihnen auf einen gewissen Abstand.

Eine wirklich richtig spannende Grundidee, die mir sehr gut gefallen hat und ich war mehr als neugierig auf die Umsetzung. Mir fehlte es hier noch an Tempo und Handlung und mir fiel es einfach zu schwer, mich in die Protagonistin heinversetzen zu können und um mit ihr mitzufiebern. Auch auf die Hintergründe, warum dies alles geschieht, wurde mir zu wenig eingegangen. Letzten Endes war es nicht das, was ich erwartet hätte.

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