Durchweg gute Unterhaltung – Moses und das Mädchen im Koffer von Ortwin Ramadan

Ortwin Ramadan Moses und das Mädchen im Koffer
Coverrechte: Atrium Verlag/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 

AutorIn: Ortwin Ramadan
Titel: Moses und das Mädchen im Koffer
Format: Paperback
Genre: Kriminalroman
Umfang: 320 Seiten
Verlag: Atrium Verlag
Erscheinungstermin: 25. Oktober 2019
Preis Buch: 17,00 €
Preis eBook: 12,99 €
ISBN-13: 978-3855350612

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*Atrium Verlag*

Inhalt

Eigentlich sollte es für Stefan Moses und seine Lebensgefährtin Juliane ein entspannter Nachmittag auf ihrem Segelschiff werden. Doch nicht nur das Wetter macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, auch ein Anruf von Bonnekamp, Moses’ Chef, zwingt die beiden dazu gleich wieder umzukehren. Nicht weit vom Hafen an einem Strandabschnitt wurde ein großer Koffer angespült und dessen Inhalt ist graunhaft, denn die Leiche eines Mädchens im Teenageralter, herausgeputzt wie eine Puppe, befindet sich darin. Wer ist das Mädchen? Warum musste sie sterben? Moses und seine Kollegin Helwig beginnnen, zu ermitteln.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Mit Moses und das Mädchen im Koffer erscheint bereits der zweite Band der Hamburg Krimi Reihe rund um den Ermittler Stefan Moses aus der Feder von Ortwin Ramadan. Schon mit dem ersten Band Moses und das Schiff der Toten, konnte mich Ramadan sehr gut unterhalten und dementsprechend neugierig war ich auf den nächsten Teil der Reihe. Die Bücher lassen sich im Grunde auch unabhängig voneinander lesen, auch wenn es im Leben der Ermittler natürlich Entwicklungen gibt, bleiben diese hier in einem angemessenen Rahmen, so dass auch Quereinsteiger keine inhaltlichen Probleme mit der Story bekommen.
Der Einstieg ist gleich spannend, denn wir treffen hier auf ein Entführungsopfer und man spürt schon hier, dass die Gefahr, in der das Mädchen schwebt, enorm ist.
Dabei liest sich das Buch locker und flüssig und Ramadan verliert sich nicht in kleinste Details oder unnötige Ausschmückungen, was für einen spannenden Handlungsverlauf sorgt. Moses steht vor einem Fall, der ihm durchweg ungewöhnlich vorkommt, dabei tappt der erfahrene Ermittler durchaus für eine Weile im Dunkeln. Erfahrenerer Krimileser oder Vielleser in diesem Bereich könnten zwar vom psychologischen Hintergrund her durchaus Ahnungen bekommen, wohin die Reise führt, doch Ramadan packt hier einige Überraschungen mit ein. Ich fühlte mich mit diesem Buch rundum gut unterhalten.
Erzählt wird die Story aus zwei Perspektiven, zum einen beobachtet der Leser Moses bei seinen Ermittlungen, zum anderen bekommen wir die Sicht des entführten Mädchens. Gerade letztere Perspektive “mag” ich in Spannungsromanen immer ganz besonders, sorgen sie doch dafür, dass man hier mitleiden und mithoffen kann. Auch hier brachten das eine Menge Spannung und Abwechslung mit in den Krimi. In diesem Fall weiß man als Leser dann auch noch ein kleines bisschen mehr über den Täter, so dass man den Ermittlern zumindest einen Tick weit voraus ist.
Stefan Moses ist ein sehr interessanter Protagonist, über den ich gerne mehr erfahren würde. Selbst kam er einst als kleiner Junge mit einem Containerschiff nach Deutschland, wo er adoptiert wurde. Bis heute quälen ihn Alpträume, von denen er selbst nicht genau sagen kann, woher sie kommen. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, ob sich da im Laufe der Reihe mehr aufklären wird.
Die weiteren Figuren bleiben im Gegensatz zu Moses eher blass, bzw. bekommen soweit ein klares Bild, wie es für die Handlung notwendig ist. Dadurch sticht hier aber vor allem Moses deutlich hervor.

Ein gelungener Krimi, der für gute Unterhaltung sorgt. Vor allem die Perspektive des entführten Mädchens sorgte für Spannung. Zwar hatte ich hin und wieder Ideen wohin mich die Ermittlungen führen werden, doch es gab auch hier immer wieder mal Überraschungen. Moses ist mir sehr sympathisch und ich bin durchaus neugierig auf weitere Fälle des Ermittlers.

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