[Rezension] Der verbotene Liebesbrief von Lucinda Riley

Nachdem ich bisher nur Der Engelsbaum von Lucinda Riley gelesen hatte und dieses leider nicht ganz mein Fall war, hat es lange gedauert, bis ich mich wieder an ein Buch der Autorin gewagt habe. Doch dieses Mal konnte die Autorin mich mit ihrer Geschichte durchaus fesseln.
Infos zum Buch:
Coverrechte: Goldmann Verlag ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

AutorIn: Lucinda Riley
Titel: Der verbotene Liebesbrief
Originaltitel: Seeing Double
ÜbersetzerIn: Ursula Wulfekamp
Format: Taschenbuch
Genre: Roman
Umfang: 704 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungstermin: 18. September 2017
Preis Buch: 10,99 €
Preis ebook: 10,99 €
ISBN-10: 3442484065
ISBN-13: 978-3442484065
ASIN: B06ZZ9CCTT

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Inhalt

Bei der Beerdigung des Schauspielers Sir James Harrison lernt die junge Journalistin Joanna Haslam eine alte Dame kennen. Da es der Dame, die sich Rose nennt, übel geworden ist, kann Jo es nicht übers Herz bringen, sie allein zu lassen. So verzeichtet sie auf ihren Zeitungsbericht und begleitet die ältere Dame stattdessen nach Hause. Doch dort angekommen ist Jo eher verwirrt, denn die Dame haust in einer Wohnung, die mit alten Teekisten zugestellt ist. Kurze Zeit später erhält Jo von Rose eine Nachricht und einen alten Liebesbrief und in der Nachricht bittet sie Jo um absolutes Stillschweigen über den Brief, denn sie würde sich sonst in Lebensgefahr begeben. Doch Jo ist nicht umsonst Journalistin und ihre Neugier wird jetzt erst recht angefacht. Sie ignoriert Roses Warnung und beginnt zu forschen, doch dabei gerät sie in einen Strudel voller Geheimnisse und Intrigen.

Meine Meinung

Für viele ist Lucinda Riley ja eine der ganz besonderen Autorinnen, doch ich muss zugeben, dass dieses Buch erst mein zweites aus ihrer Feder war. Doch dieses Mal konnte die Autorin mich durchaus mit ihrer Geschichte fesseln und mitreißen und das ist bei einem Buch von 700 Seiten durchaus eine Kunst. Der Schreibstil ist sehr gefühlvoll, hat auf jeden Fall die richtige Mischung, um den Leser am Ball, bzw. in diesem Fall am Buch zu halten und neugierig zu machen. Es lässt sich auf jeden Fall leicht und gut verständlich lesen und bietet dem Leser auch so einiges an Möglichkeiten, mit um das Geheimnis zu rätseln.
Tatsächlich schafft Lucinda Riley es ganz gut, auf die gesamte Länge des Buches die Spannung aufrecht zu halten. Langeweile kommt hier nicht auf, denn Riley legt immer nur kleine Spuren an Geheimnissen und wenn mal etwas gelöst wird, steht man gleich vor neuen Fragen. Hier kommt so einiges zusammen und man muss durchaus konzentriert bleiben, um auch wirklich alle Zusammenhänge mitzubekommen. Dabei ist es aber zum Glück so gut geschrieben, dass man hier das Gefühl hat, einem Flm beizuwohnen, ausführlich, aber nicht zu detailreich, beschreibt sie Ereignisse und Personen und so nach und nach bekommt der Leser ein großes Gesambild präsentiert.
Wenn man nur den Klappentext liest, so hat man zunächst das Gefühl, dass es hier hauptsächlich um die Recherchen der Journalistin Joanna Haslam, genannt Jo, geht. Doch neben ihr gibt es doch einige Nebencharaktere, die für die Geschichte und deren Entwicklung wichtig sind. Dementsprechend wechselt Riley immer wieder die Perspektiven zwischen einigen Charakteren, auch wenn die Geschichte durch einen personellen Erzähler in dritter Person geschrieben ist.
Jo ist hier die Protagonistin, mit der der Leser gemeinsam beginnt, die Fäden in Richtung Vergangenheit aufzulösen. Erzählt wird hier aber komplett in der Gegenwart, die im Jahr 1995 spielt. Vergangenes erfahren wir eher durch gedankliche Rückblicke, nicht durch Sprünge in der Zeit. Neben Jo lernen wir noch die Enkel des Schauspielers James Harrison kennen, zum einen Zoe, eine aufstrebende, junge Schauspielerin, die ebenfalls ein Geheimnis mit sich herumträgt, zum anderen Marcus, der charmant und charismatisch erscheint, aber eher ein Lebemann ist. Aber auch Jos bester Freund Simon wird immer mal wieder ins Zentrum des Geschehens gerückt. Somit hat man hier einen guten Überblick, allerdings dauert es doch so einige Zeit, bis auch der Durchblick kommt.
Die Charaktere haben mir gut gefallen, da sie durchaus facettenreich sind und Ecken und Kanten haben. Gerade Jo als Protagonistin konnte mich mit ihrer Darstellung hier überzeugen. Auch sonst passten die Handlungen der Einzelnen hier gut in die Geschichte und waren, bis auf ganz kleine Momente, nachvollziehbar.
Das Ende der Geschichte konnte mich dann nicht ganz überzeugen und hatte etwas von einem drittklassigen Krimi, doch das ist ja eigentlich auch immer eine Geschmackssache.

Mein Fazit

Alles in allem konnte mich Lucinda Riley über die vielen Seiten ihrer Geschichte gut unterhalten und fesseln. Das Buch ist leicht und spannend geschrieben und bietet genügend bildliche Details, so dass ich hier ein deutliches Kopfkino beim Lesen hatte. Die Charaktere haben mir gut gefallen und brachten Abwechslung in die Geschichte. Die Geschichte selber steckte voller Geheimnisse und Rätsel und ließ mich mitraten, was damals wirklich geschah. Ein Buch, das ich gerne empfehle.

5 Gedanken zu „[Rezension] Der verbotene Liebesbrief von Lucinda Riley

  1. Nicole Wagner Antworten

    Hallo Silke,

    mir hat es auch unheimlich gut gefallen. Okay, beim Ende muss ich dir recht geben – doch das fand ich dann schon wieder charmant, weil es ein bisschen daneben war. ^^

    Liebe Grüße,
    Nicole

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Nicole,

      ich muss sagen, dass mich dieses Buch wirklich begeistern konnte, ganz im Gegensatz zu dem anderen, was ich von der Autorin gelesen hatte: der Engelsbaum. Das war leider so gar nichts für mich und ich habe lange gezögert, nochmal etwas von Riley zu lesen. Aber da ja doch viele schwärmten, musste ich doch nochmal etwas lesen und das Buch hat auf jeden Fall meine Meinung geändert. Ich werde auf jeden Fall nochmal etwas von Lucinda lesen.

      *lach* Ja, charmant trifft es doch ganz gut. ;)

      Liebe Grüße
      Silke

    • Nicole Wagner Antworten

      Hallo Silke,

      die anderen Bücher gehen aber in eine ganz andere Richtung als dieses hier und sind durchgehend mit "Der Engelsbaum" vergleichbar. Das war eine absolute Riley-Ausnahme, die viele ihrer Stammleser ein bisschen enttäuscht hat. Ich fand es wahnsinnig gut und spannend geschrieben und es hatte nichts von den Schwächen, die mir in ihren anderen Büchern manchmal auffallen.

      Liebe Grüße,
      Nicole

  2. HibiscusFlower Antworten

    Hallo Silke,
    dieses Buch habe ich ja gemeinsam mit Nicole und ein paar anderen gelesen
    und zwischendurch fand ich es schon immer mal wieder spannend. Jo als Prota
    konnte mich leider nicht vom Hocker hauen und vielleicht war ich deshalb nicht
    so ganz dabei.
    Freut mich aber, dass dich das Buch so überzeugen konnte…abgesehen vom Ende. :D
    Liebst, Hibi

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Hibi,

      ich fand es hier schon, weil ich es mag, wenn da so viele Geheimnisse in der Vergangenheit liegen. Jo fand ich jetzt nicht so schlecht, allerdings war ich mir bei Marcus nie so ganz sicher, woher der Sinneswandel plötzlich kam. Zumindest bin ich neugierig auf weitere Bücher der Autorin geworden. ;)

      Liebe Grüße
      Silke

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